Kommentar der Bundesjury:
FAMILIE BRAUCHT ZEIT
Im Vordergrund steht Justizia, sie hält uns ihre Waagschalen entgegen, der Versuch Balance zu erreichen: Life/Familie (= ein Paar mit Baby) und Work (= ein Mann mit Aktentasche) sollen ins Gleichgewicht kommen.
Justizia nimmt gut Dreiviertel der Bildhöhe ein und ist zentral ins Bild gesetzt, ihre zweite Hand hält eine aufgeklappte Taschenuhr, sie wird betont durch ihre Goldfarbe, die im Kontrast steht zur konsequent monochrom blauen Gestaltung der differenzierten Zeichnungen, die den Hintergrund der Justizia bilden.
Genaugenommen ist dieses Bild eine Collage, für die Figur der Justizia wurde eine Fotografie übernommen, die Zeichnungen verweisen auf Aspekte von Familie und Arbeitsalltag. Die fein ausgearbeiteten Zeichnungen zeigen von links unten her: Der Betrachter blickt über die Schulter seines Vaters hinweg auf ein lachendes Kleinkind, zwischen den beiden Köpfen pendelt die mahnende Taschenuhr Justizias, dahinter die Silhouette eines Paares mit Kind. Darüber, also in der linken Ecke oben, liegt nüchtern ein Spiralblock mit der Grafik einer Bilanzkurve. Rechts vom Kopf der Justizia steht ein gerahmtes Familienfoto, wie es vielfach auf Schreibtischen steht. Darunter und damit unterhalb von Justizias Waagschalen sehen wir Szenen aus der Arbeitswelt.
Die Uhr Justitias ist klein und pendelt lässig zwischen Vater und Kind: Mahnt sie, sich Zeit zu nehmen für das Kind oder bemisst sie die knappe Zeit…..?