Bianca Schieder, Gustav-von-Schlör-Schule, Weiden, Bayern
Beste Arbeit in der Kategorie Bild
Kommentar der Bundesjury
Bianca Schieder gestaltet in einer dreiteiligen intensiven Malerei die Schicksale von Geflüchteten.
Mit ihrem fotorealistischen Porträt, ihrem Namen und ihrem Alter versehen werden sie aus der Anonymität geholt und dem Betrachter nahe gebracht. Oben links führt Mahmoud, 18, aus Syrien in das schmale Querformat des Bildes ein, das neben und hinter ihm zusammengekauerte und -gepferchte Menschen zeigt, die in dunkle Decken gehüllt vor der Kälte Schutz suchen. Vier Gestalten stehen oben im außerhalb des Schutzraumes in ein Gespräch vertieft. Mittig erscheint der Schriftzug „…suchte Frieden“.
„Mohammad, 18, Syrien …fand seine Zukunft“ ist der Text im mittleren Bild. Diesmal schaut das rechts platzierte Porträt des Jungen lächelnd am Betrachter vorbei. Hinter ihm öffnet sich eine trostlose sandige Straßenkreuzung besäumt mit Müllresten. Vor dem zartblauen Himmel steht ein flaches Gbäude, das durch eine Mauer von der Straße getrennt ist. Im unteren Bildteil blickt „Ghasem, 23, Iran“ wieder von links, direkt dem Betrachter in die Augen. Eine orientalische Stadtkulisse mit Minarett und Arkadenbögen ist sein Sehnsuchtsziel. Im hellen Himmel steht „… will zurück“.
Die Arbeit zeigt in einem starken Hell-Dunkel-Kontrast, in dem der dunkle Grundton vorherrscht, drei individuelle Schicksale, die betroffen machen und in ihrer künstlerischen Umsetzung überzeugen.