Kommentar der Jury: Die vorliegende Arbeit wurde in Acrylfarbtechnik gestaltet. Augenscheinlich interessiert sich diese Schülerin der 5. Jahrgangsstufe weniger für technische Details von Bahnhöfen und Flughäfen, denn diese stellen für sie nur den Ort und den Anlass für menschliche Begegnungen dar.
Auffällig ist, allein schon durch die Größe hervorgehoben, dass die Menschengruppe etwa vier Fünftel des gesamten querformatigen Bildes einnimmt. In Frontalansicht sind drei Erwachsene und viele Kinder oder auch eine Großfamilie mit ihren Blicken auf den Betrachter ausgerichtet.
Von dem in verschiedenen Blautönen abgestuften Hintergrund heben sich die in leuchtenden und ausdrucksstarken Primär- und Sekundärfarben gestalteten Figuren besonders gut ab, so dass intensive Kalt/Warm- und Komplementärkontraste entstehen. Damit vermittelt das Bild einen sehr fröhlichen, heiteren und vitalen Eindruck, der einer typischen, gewöhnlichen Bahnhofssituation entgegen steht.
Aus Haltung, Anordnung und Gesichtsausdruck der Personen ist nicht zu schließen, ob sie gerade angekommen sind oder abreisen wollen. Der im letzten Fünftel quer über das Bild rot abgestufte Zug stellt hier ein verbindendes Element zwischen den Personen dar und gibt gleichzeitig einen Hinweis auf den Ort der menschlichen Begegnung – nicht nur von Familien, sondern auch von Menschen anderer Kulturen.
Die Farbgestaltung, Farbauswahl, der besondere Gesichtsausdruck der Figuren sowie die frische und mutige Auffassung des Themas wurden von der Jury als herausragend eingestuft.