Kommentar der Jury: Die Schülerin schildert in ihrer Arbeit keine fiktive, sondern eine tatsächliche Entdeckungsreise, die sie per Fahrrad und Zelt zusammen mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern quer durch Transsilvanien unternommen hat. Dabei ist sie zwar nicht Graf Dracula, wohl aber vielen Menschen und ihren alltäglichen Lebensbedingungen begegnet. In einer sehr anschaulichen und teilweise humorvollen Reportage werden dem Leser sowohl die landschaftlichen Schönheiten als auch die Schwierigkeiten der Wegstrecke, die Freundlichkeit der ländlichen Bevölkerung ebenso wie auch ihre Armut und die großen sozialen Gegensätze plastisch vor Augen geführt.
Anfänglich war die Autorin keineswegs begeistert vom Vorhaben ihrer Eltern. Sie schreibt: „Dieses Jahr versprach besonders ‚interessant’ zu werden: Rumänien, ein Land wie im Mittelalter, überall arme Menschen und womöglich hinter jedem zweiten Baum ein Räuber oder gleich Graf Dracula persönlich.“
Doch am Ende ihrer Reise, in deren Schilderung sie auch gelegentlich allgemeine Informationen über Rumänien einflicht, sind die Vorurteile konkreten Erfahrungen gewichen: „Nach unserer Tour durch Rumänien haben sich unsere Maßstäbe deutlich verschoben. Und erst zu Hause wurde mir richtig bewusst, in welchem Wohlstand und Komfort wir tagtäglich leben. Der Urlaub war zwar anstrengend, doch sehr lehrreich und überhaupt nicht so langweilig, wie ich zuvor gedacht hatte.“