Eisert

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Kommentar der Jury:

Die Arbeit beginnt mit einem interessanten Vorwort: Ziel dieser Rede ist es, die ‚Kontroverse’ um den Europäischen Freiwilligendienst verständlich darzulegen und klar Stellung zu beziehen. Es geht dem Schüler nicht darum, die 20 Redeminuten mit einer Informationsveranstaltung zum EFD zu füllen. Er möchte vielmehr Denkanstöße liefern und zur eigenen Reflexion der Thematik anregen. Rhetorisch geschickt stellt er die gegenwärtig schwierige Situation in Europa dar, spielt auch mit einem Szenario vom Zerfall Europas, von dem er sich gleichzeitig distanziert. „Zwei Jahre nach Beginn der Finanzkrise existieren Euro und Europäische Union noch. In Sicherheit können wir uns aber noch nicht wiegen. Vielmehr herrscht noch Handlungsbedarf. … Für mich gibt es nur den Weg nach vorne, den Weg des europäischen Zusammenhalts, den einzigen Weg in die Zukunft. Mehr Europa wagen lautet die Devise.“ Bevor Benjamin genauer auf den Freiwilligendienst eingeht, beleuchtet er den Begriff der „europäischen Identität“: „Die europäische, kollektive Identität bezeichnet die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger der Mitgliedsländer der EU mit der Europäischen Union selbst.“ Er geht im weiteren Verlauf darauf ein, wie sehr Projekte wie das Europäische Jugendparlament und der Europäische Freiwilligendienst zum besseren Kennenlernen beitragen. In einem geschickten Exkurs werden Aufgaben und Funktionsweisen des Europäischen Freiwilligendienstes aufgezeigt: „Primäres Ziel des Europäischen Freiwilligendienstes ist es Verständnis und Solidarität unter jungen Menschen zu fördern. Neben dem Nutzen für die Allgemeinheit verbessern die Teilnehmer ihre persönlichen Chancen für die Zukunft. Die Freiwilligen profigieren nebenbei von der Teilnahme an Begleitseminaren und Sprachkursen. Alle diese Lernerfahrungen werden von ihnen durch den sogenannten ‚Youth-Pass’ anerkannt.“ Der Schüler widerlegt überzeugend die Behauptung, der EFD sei Notnagel angesichts leerer Staatskassen: „eine vollkommen haltlose Behauptung und nur durch mangelnde Kenntnis oder durch erstaunlich ausgeprägte Erkenntnisresistenz zu erklären.“ Er kommt zur klaren Stellungnahme: „Ich bin der Meinung, der EFD ist in allen seinen Facetten eine Bereicherung…Ich komme zu dem Schluss, dass der EFD seit beinahe 15 Jahren jungen Menschen die Möglichkeit bietet wirklich etwas zu vollbringen – für die Allgemeinheit und für sich selbst. Dieses Programm leistet einen essentiellen Beitrag zur Ausbildung und weiteren Ausprägung der europäischen Identität.“ Eine dringend notwendige Aufgabe ist in seinen Augen , den jungen Bürgerinnen und Bürgern der Europäischen Union die Bedeutung des transnationalen Gemeinschaftsgefühls zu vermitteln. „In Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit, des internationalen Terrorismus und der aufkommenden Islamophobie läuft die junge Generation, die den zweiten Weltkrieg nicht miterlebt hat, Gefahr sich nationalistischen Tendenzen hinzugeben. Dem muss und kann entgegengewirkt werden! Gerade identitätsstiftende Projekte wie der EFD sind hier Gold wert.“ Zum Schluss seiner Rede spricht er deutlich den Wunsch aus, der Bekanntheitsgrad des EFD und anderer Projekte dieser Art soll deutlich gesteigert werden. „Denn über solch großartige Projekte wird einfach viel zu wenig geredet und berichtet.“

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