Elisa Siewit, 15 Jahre
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Bergen auf Rügen, Mecklenburg-Vorpommern
Beste Arbeit in der Kategorie Bild
Kommentar der Bundesjury:
Das geschriebene Wort…
…ist Grundlage verschiedener Kulturen. In diesem Modul geht es um Schriftkultur in Europa. Elisa Siewit aus der 9. Klasse vom dem „Ema“-Gymnasium in Bergen auf Rügen hat dieses Bild gestaltet. Sie bezieht sich auf den Song von Michael Jackson „Heal the world“, übersetzt „Heile Welt“, in dem es um den Traum einer friedlichen, besseren Welt geht. Auf den Punkt gebracht wird dies im Refrain: „Heile Welt – mach einen besseren Ort daraus – für dich und mich und die ganze menschliche Rasse“, ohne Angst, Gewalt und Krieg. Auf den ersten Blick ist die Weltkugel zu erkennen, die jedoch nicht plastisch dargestellt wird. Bei genauerem Hinsehen sind nur die Konturen Europas ersichtlich und wirken hier aufgerissen zur linken Seite der Kugel. Vielleicht will Elisa damit andeuten, dass der Traum einer heilen Welt nicht selbstverständlich ist. Die Formen der Weltkugel sind gefüllt mit dem Text Michael Jacksons, den die Schülerin in filigraner, weißer Schrift auf grauem Grund gleichmäßig aufgetragen hat. Die Schrift erscheint monoton, kein Land wird besonders hervorgehoben – dies könnte auf die Gleichbehandlung aller Menschen und den Frieden anspielen. Beherrscht wird die Weltkugel von dem Titel des Liedtextes „Hear the World“, der in der oberen Hälfte der Kugel ebenso in weißer Schrift, aber hier durch die Größe deutlich hervorgehoben in gebrochene Kursivschrift, steht und zur kleingeschriebenen Handschrift kontrastiert. Obwohl die Arbeit zunächst sehr dekorativ wirkt, ist mit ihr eine starke inhaltliche Aussage verbunden – der Wunsch der Menschheit nach Frieden – mehr als nur das „geschriebene Wort“.