Das Schuljahr 2020/21 war ein Schuljahr im Ausnahmezustand – auch für den Europäischen Wettbewerb. Die Covid-19-Pandemie erforderte Schulschließungen und Distanzunterricht und erschwerte die Wettbewerbsteilnahme. Um den Kindern und Jugendlichen trotz der Lage kreative Europabildung zu ermöglichen, wurde der älteste Schülerwettbewerb kurzerhand neu organisiert: Die 68. Wettbewerbsrunde wurde verlängert, die Einreichung der Arbeiten digital ermöglicht und die Landesjurys wurden online durchgeführt.

Das Thema des 68. Europäischen Wettbewerbs „Digital EU – and YOU?!“ gab den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre pandemiebedingt überwiegend digitale Lebenswelt kreativ und kritisch zu reflektieren. Über 42.000 Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und reichten Bilder, Texte, Videos und Musik über Chancen und Risiken der Digitalisierung in Europa ein. Wir danken für die Teilnahme und hoffen, dass wir dazu beitragen konnten, die Krise ein wenig bunter und erträglicher zu machen.

Bilanz der 68. Wettbewerbsrunde

42.813 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am 68. Europäischen Wettbewerb. Damit wurden 57 % der Vorjahresbeteiligung erreicht – ein gravierender Rückgang, der aber angesichts der anhaltenden Ausnahmesituation an Schulen geringer als erwartet ausfiel.

Der 68. Europäische Wettbewerb beleuchtete die Perspektive von Kindern und Jugendlichen auf die Digitalisierung: Digital EU – and YOU?! Wie hat sich die Lebenswelt der Kinder durch die Digitalisierung verändert und kann ein Roboter einen menschlichen Freund ersetzen? Welche kreativen Ausdrucksformen sind erst durchs Internet möglich geworden? Wie haben soziale Medien unsere Kommunikation verändert? Und welche Auswirkung hat die Digitalisierung auf unsere Umwelt? Die Kinder und Jugendlichen fanden spannende Antworten.

In der 68. Wettbewerbsrunde erfreuten sich einige Aufgaben besonderer Beliebtheit: Die Jüngsten favorisierten die Aufgabe „Mein Freund, der Roboter?!“ und gestalteten dazu 3.081 Beiträge. Die stärkste Aufgabe des gesamten Wettbewerbs war erneut im Modul 2 angesiedelt: In 5.860 Arbeiten setzen sich die 5., 6. und 7. Klassen mit Fake News und Lügengeschichten auseinander. Im Modul 3 erzielte „Arbeit und Leben in der Zukunft“ die höchste Resonanz (4.601 Arbeiten) und im Modul 4 „Smart City – Smart Village“ (2.012 Arbeiten).

Die Sonderaufgabe „Kreativ in der Krise“ lud Schülerinnen und Schüler dazu ein, sich mit der Isolation in der Pandemie auseinander zu setzen. Die Resonanz übertraf die der Vorjahre deutlich: Einige der 2.995 eingereichten Arbeiten zeigten eindrücklich, wie schwierig es für Kinder und Jugendliche ist, mit der Pandemie zu leben, andere wiederum ihre beeindruckende Zuversicht.

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Wettbewerbsteilnahme im Distanzunterricht insbesondere mit jüngeren Altersgruppen schwierig umzusetzen war. Das Modul 1 (Altersgruppe bis 9 Jahre) weist mit 6.156 Teilnehmenden den stärksten Beteiligungsrückgang gegenüber dem Vorjahr auf (- 65 %). Damit ist die Grundstufe bedauerlicherweise erstmals die kleinste Altersgruppe im Europäischen Wettbewerb. Am geringsten ist der Beteiligungsrückgang in der Oberstufe (Modul 4).

Der stark veränderte Unterrichtsablauf an Schulen spiegelt sich auch in der Resonanz auf die Methoden: Auch wenn Bild mit 86 % nach wie vor die beliebteste Methode ist, wählten gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr Teilnehmende die Methoden Text und Medien (jeweils 7 %).

841 Schulen nahmen am 68. Europäischen Wettbewerb teil, darunter 344 Gymnasien, 154 Grundschulen und 126 Europaschulen. 115 Schulen kommen nicht aus Deutschland: Deutsche Schulen im Ausland sind regulär teilnahmeberechtigt, polnische Schulen nehmen am Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz teil und 106 Schulen in ganz Europa haben die Möglichkeit genutzt, sich über den eTwinning-Zweig zu beteiligen. Letzterer zeigte sich erstaunlich krisenfest und weist mit 33 internationalen Projekten und 2.400 beteiligten Schülerinnen und Schülern nur einen geringen Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf.

Nachdem bereits die Landesjurys digital tagten, fand auch die Bundesjury des Europäischen Wettbewerbs Ende April 2021 online statt. 1.700 der bundesweit besten Arbeiten wurden mit knapp 550 Bundespreisen ausgezeichnet – darunter Sach- und Geldpreise ebenso wie kreative digitale Europaseminare für die Älteren.

Ob die Preise in Preisverleihungen persönlich übergeben werden können, hängt vom Verlauf des Infektionsgeschehens ab. Sicher ist: Allen Verantwortlichen des Europäischen Wettbewerbs ist es ein wichtiges Anliegen, das große Engagement der Lehrerinnen und Lehrer und der Kinder und Jugendlichen zu würdigen.

Die statistischen Ergebnisse der 68. Wettbewerbsrunde und die Beteiligungszahlen der einzelnen Bundesländer finden Sie ausführlich aufgeschlüsselt in der Statistik 68. EW 2021. Eine Broschüre Zahlen und Fakten zum 68. EW 2021 geht den beteiligten Schulen und Behörden in Druckform zu.

Wir danken allen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie sozialpädagogischen Mitarbeitenden für Ihre Teilnahme am 68. Europäischen Wettbewerb!

Bundespreisträgerinnen und -preisträger 2021

Die Bundesjury des 68. Europäischen Wettbewerbs 2021 tagte aufgrund der Corona-Pandemie digital. Die Ergebnisse der Preisvergabe werden den Schulen direkt per Post mitgeteilt. Nachfolgend finden Sie für jedes Bundesland eine Übersicht der auf Bundesebene beteiligten Schulen mit den Preisen, die ihre Schülerinnen und Schüler errungen haben. Schülerinnen und Schüler, die einer Namensnennung nicht zugestimmt haben, sind „ohne Namensnennung (NN)“ aufgeführt.

Informationen zu den Orts-, Kreis- und Landespreisen erhalten Sie von den Landesstellen des Europäischen Wettbewerbs.

Baden-Württemberg

Bayern

Berlin

Brandenburg

Bremen

Hamburg

Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Sachsen

Sachsen-Anhalt – keine Teilnahme auf Bundesebene

Schleswig-Holstein

Thüringen

Deutsche Schulen im Ausland