Johannes Peschke, 14 Jahre
Wilhelm-Raabe-Schule Lüneburg
Beste Arbeit der Aufgabe in der Kategorie Text
Kommentar der Bundesjury:
Europäische, vor allem russische Märchenfiguren, wie die Hexe Baba Jaga und Großväterchen Frost, begegnen uns in der Geschichte „Prinz Iwan bricht den Fluch der Einsamkeit“, die Johannes Peschke in sauberer Handschrift auf 17 Seiten verfasst hat. Dabei ist es ihm auch hervorragend gelungen, den Sprachstil der Märchen aus vergangenen Zeiten aufzugreifen.
Der Fluch der Einsamkeit liegt seit vielen Jahren auf der Zarenfamilie in Moskau. Das ist das Werk der bösen Hexe Jaga, die selbst gern den Thron besteigen möchte. Deshalb lässt sie auch Prinzessin Catherine, die jüngste Tochter des französischen Königs, mit Hilfe ihrer Magie entführen und zu sich bringen. So kann die für Ende des Jahres geplante Liebeshochzeit mit dem russischen Zarensohn Iwan nicht stattfinden. Dieser macht sich selbst auf den Weg, um seine Verlobte zu befreien. Gemeinsam mit dem Drachenwolf zerstört er Jagas magische Kräfte. Damit das Märchen richtig gut ausgeht, lässt Johannes die Hexe nicht sterben, sondern sie einen Trank zu sich nehmen, den die französische Prinzessin aus Kräutern, der Magie der Natur, nach einem überlieferten Familienrezept gemixt hat und der bewirkt, dass Jaga eine sanftmütige Alte und später die kräuterkundige Amme der Zwillinge wird, die das junge Zarenpaar ein Jahr später bekommt. Der Fluch der Einsamkeit ist für immer vom Zarenhof genommen.
Der Drachenwolf verteidigte als „fliegendes Feuer“ das zaristische Russland und Frankreich gegen Feinde. Und vielleicht hilft er heute noch dem russischen Präsidenten. Durch dieses Ende gelang dem Gymnasiasten ein cleverer Brückenschlag bis zur Gegenwart.
Diese überragende Märchenhandlung weist durch die Verbindung zu Russland und Frankreich auch den erwünschten Europabezug auf.