Lana Rehfeldt, 11 Jahre
Jugendkunstschule Arthus
Beste Arbeit des Themas in der Kategorie Bild
Kommentar der Bundesjury:
Spielkarten sind nicht nur in Europa, sondern weltweit bekannt und beliebt. Quartettspiele und Schwarzer Peter gehören zu den bekanntesten Kartenspielen für Kinder. Doch was ist an diesem hier gezeigten Kartenspiel besonders kreativ und neu?
Die überzeugende künstlerische Leistung von Lana Rehfeldt greift im Modul 1-2 „Ach du liebe Zeit!“ die beliebte Freizeitbeschäftigung des Kartenspiels auf. Das Mädchen beschreibt ihre Intention wie folgt: „Meine Eltern und Großeltern spielten gerne das Quartettspiel „Der schwarze Peter“. Verlierer war der, der den schwarzen Peter als Spielkarte zurückbehalten hat. In meinem Quartettspiel wird der schwarze Peter bekehrt und entwickelt sich zum guten Peter. Er setzt sich für die Umwelt ein und hilft mit, die Meere wieder zu säubern. Deshalb ist der der Gewinner, der die Peterkarte zum Schluss behält.“
Es sind fünf Spielkarten gestaltet worden, die in der linken oberen Ecke das gleiche Symbol aufweisen und auch eine Zusammengehörigkeit mittels Nummerierung von L1 bis L5 verdeutlichen, das heißt wenige Buchstaben- und Zahlenelemente ergänzen die für Spielkarten typischen Angaben. Die hochformatigen Karten entsprechen den handelsüblichen Kartengrößen. Die Farben Blau und Grün dominieren die Bildaussage. Sanfte schwarze Linien und Strukturen geben einen starken Kontrast zu lasierten Flächen. Gestalterisch werden malerische Elemente ebenso wie die Grafik bedient. Lana weist selbst darauf hin, wie sie künstlerisch vorgegangen ist: „Ich habe alle 5 Karten gestanzt, die Rückseiten bedruckt und die Vorderseiten gestaltet. Ich habe mit Fineliner gezeichnet und mit Aquarellstiften und Farben lasiert.“
Die gezeigten Bildgegenstände wie beispielsweise Fische, Öltanker und Segelboot sind alle dem Thema „Meer“ gewidmet. Wie in einer kleinen Bildgeschichte zeigt sich die Gefahr durch den Menschen, die Verschmutzung der Meere und die Säuberung durch den Schwarzen Peter, sodass am Ende eine sauberes Meer den Fischen als Lebensraum zur Verfügung steht. Das inhaltliche Zusammenspiel einzelner Bildelemente und die bestechende Gesamtwirkung lassen den Betrachter Lust bekommen, selbst zu den Karten zu greifen und zu spielen, appellieren aber auch an ein bewussteres Umgehen mit der Natur.
Der große Unterschied zum Spiel aus Großmutters Zeiten ist die Neubewertung des Schwarzen Peters. Die gemeinsamen Spieleerfahrungen verbinden nicht nur die Kinder in Europa, auch generationsübergreifend ist die Thematik „Ach du liebe Zeit!“ sehr wirkungsvoll mittels beliebter Freizeitbeschäftigungen ohne Handy und Computer umgesetzt worden. Die Kreativität der Schülerin zeigt sich im Erfinden neuer Spielregeln, so wird aus dem altbekannten Negativspiel etwas Positives und die Peterkarte wird zur neuen Chance.
Eine beeindruckende Arbeit, die sehr fantasievoll und kreativ umsetzt, was das Kind bewegt – die Verschmutzung der Meere und die Gefahr für die Natur verbunden mit einem tollen Lösungsansatz.