Die Geschäftsstelle des Europäischen Wettbewerbs hat vom 23. bis 25. November 2016 erstmals eine Fortbildung für Lehrkräfte angeboten. In der Fortbildung ging es einerseits um den optimalen Einsatz des Europäischen Wettbewerbs im Unterricht, anderseits um andere innovative Europabildungsformate. Ziel war es, dass die Teilnehmenden im Anschluss als Multiplikatoren für den Europäischen Wettbewerb tätig sind und andere Lehrkräfte beraten können. 17 Lehrkräfte reisten aus ganz Deutschland zur Fortbildung an – viele von ihnen waren als Anerkennung für ihr bisheriges Engagement für den Europäischen Wettbewerb von den Kultusministerien eingeladen worden, andere kamen noch ohne Erfahrung, aber dafür mit großer Neugier auf den ältesten Schülerwettbewerb Deutschlands.

Im Folgenden stellen wir Ihnen hier die Inhalte der Fortbildung zur Verfügung. Einen ausführlichen Bericht können Sie hier nachlesen. Die Teilnahmeliste finden Sie hier.

________________________________________________________________________________________________________________

politische-forderungen-bildIn seiner Begrüßung stellte EBD-Generalsekretär Bernd Hüttemann die Bedeutung der europapolitischen Bildungsarbeit heraus. Die Mitglieder des Netzwerks EBD setzen sich daher in ihren Politischen Forderungen dafür ein, die europäische Bildung auf allen Ebenen und für jedes Alter zu stärken, um das Verständnis von Europa und die Befähigung zur politischen Teilhabe zu verbessern. Nur so könne das Vertrauen in die europäischen Institutionen und zwischen den Bürgerinnen und Bürgern geschaffen werden (vgl: Europa bilden, europäisches Bewusstsein stärken). Dreh- und Angelpunkt seien dafür Lehrkräfte, von deren Engagement es abhinge, die Begeisterung der Schüler für Europa zu wecken.

________________________________________________________________________________________________________

Seminargestaltung

img_1583Zu Beginn der Fortbildung wurde zunächst das Programm der nächsten drei Tage vorgestellt. Im Anschluss stellte Seminarleiter Torsten Johanßon das Seminarkonzept und den Europäischen Wettbewerb vor. Das Seminar zielt darauf ab, junge Lehrkräfte als Multiplikatoren für kreative Europabildung auszubilden, dadurch aktiv dem Generationenwechsel an Schulen zu begegnen und das Fundament aktiver Unterstützerinnen und Unterstützer des Europäischen Wettbewerbs zu erweitern. Jährlich erreicht der Europäische Wettbewerb, der im Jahr 1953 seine Premiere feierte, rund 80.000 Schülerinnen und Schüler. Ende der 90er wurde der Wettbewerb parallel in 30 Ländern durchgeführt, heute leider nur noch in sechs. Ziel des Europäischen Wettbewerbs ist es nicht, die oder den Beste/n zu ermitteln, sondern alle Schülerinnen und Schüler für europäische Themen zu interessieren – mit dem Wettbewerb soll die Europakompetenz ab der ersten Klasse in allen Schulformen und Altersstufen gefördert werden. | Zur Präsentation
________________________________________________________________________________________________________

Europa verstehen

02-bild-kompakt-kursMit „Europa verstehen“ hat die Schwarzkopf-Stiftung – Junges Europa ein Peer Konzept zur Europabildung entwickelt. Projektleiterin Viviane Otto und zwei junge Berliner Trainer stellten die Peer-Education-Kurse „Europa verstehen“ vor, die die Schwarzkopf Stiftung an Schulen in Berlin, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit jungen Trainerinnen  and Trainern kostenlos an Schulen durchführt. Die Workshops sollen europapolitisches Grundlagenwissen auf Augenhöhe vermitteln, ohne aktuelle Debatten außen vor zu lassen. Dabei werden Methoden angewendet, bei denen Bewegung im Vordergrund steht, ansprechendes Lernmaterial und interaktive Debattenformate ermöglicht werden, so dass schnell eine offene und motivierte Lernsituation entsteht.|  Zur Projektpräsentation ________________________________________________________________________________________________________

Simulation Europäisches Parlament

Das Simula03-simep-ausschnitt-parltionsspiel „Simep“ ist seit 1999 eines der erfolgreichsten Projekte der Jungen Europäischen Bewegung. Jährlich bietet sich damit für über 400 interessierte Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse die einzigartige Gelegenheit, europäische Politik und parlamentarische Abläufe in der Praxis hautnah zu erleben. Die Teilnehmenden schlüpfen für zwei Tage in die Rolle von Europa-Abgeordneten und diskutieren in Fraktionen, Ausschüssen sowie im Plenum über aktuelle kontroverse europapolitische Themen. Vorgestellt wurde das Projekt von Katja Sinko. | Zum Kurzfilm | Zu den Informationen für Lehrkräfte
________________________________________________________________________________________________________

Kreative Europabildung

04-screenshot-digitale-bildungKarsten Lucke, Studienleiter des Europahauses Bad Marienberg, stellte Praxisbeispiele aus den Bereichen digitale Bildung, künstlerische Bildung und Open Educational Resources (OER) vor. Für digitale Bildungsformate wählte er diverse Apps und Software für Medienarbeiten (#bewegtbildung) aber auch „digitale Schnitzeljagden“. Für die historische Bildung sei z.B. der Einsatz von Social Media Profilen lohnenswert. Kreativität hänge jedoch nicht vom Web 2.0 ab – als Analog-Beispiele dienten zwei Großkunstprojekte mit Telefonzellen oder Installationen im öffentlichen Raum. Hinsichtlich der OER-Konzepte sei er noch in Testphase, so auch bei „Life Action Role Plays“ oder „BreakOut-Education“-Konzepten, in denen Teilnehmende in einem nachgebauten Setting Rätsel lösen müssen. | Zur Präsentation
________________________________________________________________________________________________________

Erasmus+ | Fördergelder in der schulischen Bildung

Welche Möglichkeiten das EU-Förderprogramm Erasmus+ für die schulische Bildungsarbeit bietet, stellte Marco Schroeder von der EuropaBeratung Berlin vor. Im Fokus standen dabei die Leitaktion 1 für Mobilitätsprojekte für Schulpersonal und europäische Fortbildungen, da diese einen niedrigschwelligen Zugang für unerfahrene Antragsteller bietet, sowie die Leitaktion 2 und die Antragstellung für europäische Bildungsprojekte und strategische Partnerschaften. | Zur Präsentation | Weitere Informationen zu Erasmus+

________________________________________________________________________________________________________

eTwinning und der Twinspace

06-etwinning-screenshot-kurzfilmBeim Europäischen Wettbewerb ist eTwinning längst kein Neuling mehr, doch kann das Arbeiten im TwinSpace auch für andere Bildungsprojekte eingesetzt werden. Christiane Meisenburg, erfahrene eTwinning-Moderatorin aus Berlin, stellte das größte Online-Netzwerk für europäischen Schulaustausch vor. Sie veranschaulichte die Funktionen des „Online-Klassenzimmers“ TwinSpace und ergänzende Möglichkeiten wie Partnerportale oder Online-Veranstaltungen. eTwinning ist die größe Online-Gemeinschaft für Schulen in Europa und bietet jedem (Lehrerinnen und Lehrern, Schulleiterinnen und Schulleitern, Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, etc.), der in einer Schule in einem europäischen Land arbeitet, eine Plattform für Kommunikation, Kooperation, Projektentwicklung und Austausch. Beispielhaft stellte Frau Meisenburg das Gewinner-Projekt des 63. Europäischen Wettbewerbs „Ich bin wie ich bin“ vor, bei dem sich Schülerinnen und Schüler auf eine interkulturelle Begegnungsreise begeben haben.  | Nehmen Sie am Webinar am 14. Dezember teil. | Zur EMAZE Projektpräsentation

________________________________________________________________________________________________________

Best Practise Beispiele aus dem Europäischen Wettbewerb

stellte Janin Hartmann, Projektmanagerin des Europäischen Wettbewerbs, neben weiteren Methoden vor. Einen Überblick bietet der Zusammenschnitt aus der 63. Wettbewerbsrunde.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Des Weiteren wurde das Arbeitshilfenportal vorstellt und das Europäische Kulturerbejahr 2018 als thmatischer Rahmen für die kommende 65. Wettbewerbsrunde besprochen. | Zum aktuellen Projektsachstand des Europäischen Kulturerbejahres| Zu dem thematischen Rahmen des 65. Europäischen Wettbewerbs

________________________________________________________________________________________________________

Gruppenarbeit

08-d-themenfindung-screenshotIn Kleingruppen arbeiteten die Teilnehmenden mögliche Themen für die 65. Wettbewerbsrunde aus und entwickelten Konzepte für die Umsetzung der aktuellen Themen des Europäischen Wettbewerbs:
a) Ideen der Primargruppe
b) Grundkonzept Kunst/Medien
c) Ideen Gesellschaftswissenschaften
d) Erarbeitete Themenvorschläge
_______________________________________________________________________________________________________

„Shalom, Salam – wohin?“09-screenshot-besuch-dt-juedischer-theater

Der Abend klang im deutsch-jüdischen Theater Bimah aus, wo das interkulturelle Schülertheaterprojekt  „Shalom, Salam – wohin?“aufgeführt wurde. Das Ensemble diskutierte im Anschluss engagiert mit den Lehrkräften über Vorurteile und interkulturelle Bildung an Schulen.

_______________________________________________________________________________________________________

Erlebnis Europa

10-erlebnis-europa-websiteDen letzten Vormittag verbrachte die Gruppe im Europäischen Haus. Die Lehrkräfte hatten zunächst Gelegenheit, sich mit Ulla Kalbfleisch-Kottsieper auszutauschen, einer erfahrenen Europapolitikerin, die heute im Rednerdienst der Europäischen Kommission Gruppen empfängt.  Im Anschluss erkundeten die Teilnehmenden die multimediale Ausstellung „Erlebnis Europa“, die unter anderem ein 360-Grad-Kino und viele Angebote für Schülergruppen bietet.
___________________________________________________________________________________________________

Feedback und Seminarauswertung

Das Feedback und die Seminarauswertung können Sie hier einsehen.

_______________________________________________________________________________________________________

Ergänzendes Unterrichtsmaterial:

Weitere Hinweise:

Die Fortbildung fand unter Leitung von Torsten Johanßon, Landesbeauftragter Europäischer Wettbewerb Schleswig-Holstein, in der Geschäftsstelle des Europäischen Wettbewerbs in Berlin statt. Wir danken dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für die Unterstützung.

Eine Fotoalbum von der Veranstaltung wurde auf Facebook veröffentlicht.