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Liebe Leserinnen und Leser,

die Europawahl rückt näher, am 25. Mai sind auch die deutschen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Abgeordnete ins Europäische Parlament zu wählen. Die Wahl ist mittlerweile in aller Munde – zumindest bei denjenigen, die ohnehin zu europäischen Themen arbeiten. Sie haben in den letzten Wochen nicht nur die Straßen plakatiert, sondern auch beeindruckend vielfältige Kampagnen im Internet veröffentlicht. Innovative Onlineformate, junges Design, Humor statt trockener Fakten – in den aufwendigen Kampagnen ist nicht nur viel Herzblut und Kreativität, sondern auch eine gewisse Nervosität zu spüren. Warum?

Die Wahlbeteiligung ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken – bei der letzten Wahl 2009 ist sie mit 43 % auf einem deprimierenden historischen Tiefstand angelangt. Obwohl die europäische Politik immer stärker den Alltag der Bürgerinnen und Bürger bestimmt, ist es offensichtlich nicht gelungen, dies auch zu vermitteln. Europa – ganz weit weg.

Kurz darauf brach die Eurokrise aus und Europa war plötzlich schmerzhaft nah. Insbesondere in Südeuropa hat die Krise den Menschen seitdem viel genommen – Arbeit, Sicherheit, eine Zukunftsperspektive. Wie werden sie wählen? Werden sie den Einfluss antieuropäischer und populistischer Kräfte im Parlament stärken?

Um dies zu verhindern und die Handlungsfähigkeit des Europäischen Parlamentes zu stärken, gilt es in den kommenden Wochen weiterhin – so viele Menschen wie möglich zu motivieren, wählen zu gehen! Einige gelungene Beispiele dafür, wie man junge Menschen für die Europawahl begeistern kann, haben wir in diesem Newsletter für Sie zusammengestellt.

Mit besten Grüßen

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Janin Hartmann
Projektleiterin Europäischer Wettbewerb

„Kreuz auf! Kreuz an!“ – Schülerplakate zur Europawahl

Plakat_Sonderaufgabe_2Der älteste Schülerwettbewerb Deutschlands, der Europäische Wettbewerb,  begleitet seit mittlerweile 61 Jahren aktuelle europäische Themen. Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen und Schulformen setzen diese Themen kreativ um und reichen Bilder, Texte, Collagen, Videos, Plakate oder Websites ein. In der aktuellen Wettbewerbsrunde waren die Schüler im Rahmen einer Sonderaufgabe aufgefordert, für die Ende Mai anstehende Europawahl zu werben. Das taten sie mit viel Begeisterung, Kreativität und einer großen Portion Humor – besonders gelungene Plakate sind bereits auf Flickr veröffentlicht. Wenn Sie Interesse haben, die Motive im Vorfeld der Europawahl einzusetzen, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Europäischen Wettbewerbs.

Ebenfalls tolle Plakate sind entstanden im Rahmen eines Wettbewerbs für Kunststudenten, den die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament ausgeschrieben hatte. Auch diese Motive sind im Vorfeld der Wahl nutzbar.

Nur noch kurz Europa retten…

Wer Glück hat, kann sie in den Wochen vor der Europawahl mit ausgestreckter Faust und europablauem Kostüm am Himmel fliegen sehen – die Europaretter der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF). In bester Superheldenmanier setzen sie sich ein für die Rettung Europas. Sie sammeln online Statements von jungen Menschen bis 35 Jahren und konfrontieren dann EU-Politiker mit diesen Wünschen und Forderungen. Am Wochenende vom 26. bis 27. April werden die Europaretter der JEF außerdem in ganz Deutschland auf den Straßen sein und Flashmobs durchführen, um auf die kommende Europawahl aufmerksam zu machen.

Young European Professionals

Young European Professionals (YEP) haben eine Mission – und zwar Jugendlichen Europa näher zu bringen. Seit 2005 bildet die BpB in Zusammenarbeit mit der Bonner Vertretung der Europäischen Kommission junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren als Multiplikatoren für europäische Themen aus. Diese geben ihr Wissen in zahlreichen Veranstaltungen und Workshops an andere junge Menschen weiter – „Peer to Peer“ sozusagen. Man kann die YEPs in Schulen, Jugendeinrichtungen oder auf Veranstaltungen einladen – Infos dazu gibt es hier.

Unter dem Motto „Meine Stimme. Deine Wahl!“ vergeben die YEPs in Kooperation mit der BpB noch bis Ende April 2014 Projektförderungen für besonders originelle Ideen zur Europawahl – z.B. Wahlzeitungen, Ausstellungen, Demonstrationen, Videos, Theaterstücke oder Flashmobs. Mitmachen!

Planet Europe

Auch in dem Projekt „Planet Europe“ engagieren sich junge Leute dafür, Erst- und Jungwähler für die Europawahl zu interessieren. Das tun sie in Berlin und Brandenburg durch Besuche von Schulen, Vereinen und Jugendclubs, der Fokus ihrer Informationsarbeit liegt aber im Internet. Mit Hilfe der europaweiten Online-Beteiligungsplattform für Jugendliche „Ypart“ initiieren und moderieren die Projektmitarbeiter Debatten über europäische Themen, die Jugendlichen besonders unter den Nägeln brennen. Auch hier gilt – mitmachen!

61. Europäischer Wettbewerb – Europa macht Spaß

RTEmagicC_61EWMotiv.jpgBunte Wochen liegen hinter dem Team des Europäischen Wettbewerbs – die 1.700 bundesweit besten Arbeiten der 61. Wettbewerbsrunde wurden gesichtet, bewertet und mit über 500 Bundespreisen ausgezeichnet. Vom 23. bis zum 28. März 2014 kamen im Erfurter Augustinerkloster Juroren aus allen Bundesländern zusammen und bewerteten in  drei Teiljurys Bilder, Texte und Medienbeiträge von Schülern zwischen 5 und über 20 Jahren. Eindrucksvoll bewies der Europäische Wettbewerb auch in seiner 61. Wettbewerbsrunde, wo seine besondere Stärke liegt – in der Vielfalt der kreativen Herangehensweise der Schüler: von Bildern, Comics und gebastelten Skulpturen, über Spiele, Bücher, Texte, Lieder bis hin zu Plakatkampagnen und Videos war alles dabei. Einen Überblick über das enorme kreative Potenzial, das europäische Themen bei Schülern auslösen können,  bietet die Galerie des Europäischen Wettbewerbs.

Doch die 61. Wettbewerbsrunde war nicht nur in kreativer Hinsicht ein großer Erfolg, auch die Teilnahmezahlen haben bewiesen, dass der Europäische Wettbewerb immer wichtiger wird für die Europabildung an Schulen. Insgesamt haben sich 85.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen am 61. Europäischen Wettbewerb beteiligt, das sind 12.000 mehr als im Vorjahr. Die Mitarbeiter des Europäischen Wettbewerbs sind optimistisch, diesen positiven Trend auch in der kommenden Wettbewerbsrunde fortsetzen zu können. In der 62. Wettbewerbsrunde wird es um Entwicklungshilfe gehen, ein vielfältiges, internationales Thema – genau das Richtige für die engagierten Schüler des Europäischen Wettbewerbs.

eTwinning – Internet verbindet

eTwinning ist eine internationale Onlineplattform und vernetzt Schulen über das Internet – „e“ steht für „elektronisch“ und „Twinning“ für „Partnerschaft“. Im eTwinning-Netzwerk sind über 200.000 Lehrkräfte aus 33 europäischen Ländern registriert. Wenn sich Partnerschulen gefunden haben, können sie für die Zusammenarbeit ein virtuelles, geschütztes Klassenzimmer nutzen, den TwinSpace. Hier stehen ihnen zahlreiche innovative Onlinetools wie Wikis, Chats, Blogs, Videokonferenzen, virtuelle Pinnwände und vieles mehr zur Verfügung. Die Klassen können entweder völlig frei entscheiden, wie und worüber sie sich austauschen und arbeiten wollen oder Projekt-Kits nutzen – das sind von Medienpädagogen entwickelte Projektkonzepte.

Auf der diesjährigen Didacta wurden besonders herausragende Projekte mit dem Deutschen eTwinning-Preis 2013 ausgezeichnet. Einen Eindruck davon, wie umfangreich, kreativ und innovativ eTwinning-Projekte sein können, vermitteln kurze Videos über die Gewinnerprojekte.

Seit dem Schuljahr 2013/14 besteht die Möglichkeit, mit eTwinning am Europäischen Wettbewerb teilzunehmen – auf diese Weise ist endlich wieder die internationale Zusammenarbeit im Wettbewerb möglich. Jeweils eine der Aufgaben pro Altersgruppe kann über eTwinning bearbeitet werden, die besten Projekte gewinnen attraktive Geldpreise.

Wissenswertes zur Europawahl

Ein Glück, dass es sie gibt – die Bundeszentrale für politische Bildung bietet das umfangreichste und differenzierteste Informationsangebot zum Thema Europawahl. Viele Formate richten sich an Kinder, Jugendliche und Pädagogen und zeigen Wege auf, wie sich komplexe Themen wie die Europawahl anschaulich und altersgerecht vermitteln lassen. In Lexika, Dossiers und Bildergalerien wurde Basiswissen über die Europawahl aufbereitet, in Videos das Europäische Parlament und die Kommission erklärt, in Blogs werden aktuelle Debatten geführt. Ergänzt wird das breite Angebot zum Thema Europawahl durch Presseschauen, Projektausschreibungen, Veranstaltungshinweise und Printpublikationen.

Der Wahl-O-Mat

Der Wahl-O-Mat ist aus der deutschen Kultur des Wählens kaum noch wegzudenken. Seit 2002 begleitet das Onlinetool der Bundeszentrale für politische Bildung nicht nur alle Bundestags-, sondern auch viele Landtagswahlen. Allein während der letzten Bundestagswahl wurde der Wahl-O-Mat über 13 Millionen Mal als Entscheidungshilfe genutzt. Ab dem 28. April 2014 wird er die Europawahl begleiten und auf spielerische Weise grundlegende Positionen der zur Europawahl zugelassenen Parteien vermitteln. Die Inhalte werden von Wissenschaftlern, Statistikern und Pädagogen in enger Zusammenarbeit mit einem Redaktionsteam aus Jung- und Erstwählern erstellt. Auch in anderen EU-Ländern existieren ähnliche Tools – sie sind über die Website www.votematch.eu koordiniert.

My Vote 2014

Ein ähnlich spielerisches Konzept wie der Wahl-O-Mat nutzt die Website www.myvote2014.eu. Allerdings wird hier ein anderer Ansatz verfolgt – die Nutzer geben online ihre Stimme ab zu Themen, die bereits im Europäischen Parlament entschieden wurden. Im Anschluss erfährt man, welche Abgeordneten und Fraktionen des Europäischen Parlaments derselben Meinung sind wie man selbst – und sogar, wie es die EU-Politik verändert hätte, wenn das eigene Votum erfolgreich gewesen wäre. Ein Onlinespiel ergänzt das Angebot der von MyVote2014.

Impressum

Der nächste Newsletter Europa in der Schule erscheint im Juli 2014. Bis dahin können Sie uns über Facebook und Twitter folgen!

Europäische Bewegung Deutschland e.V.

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