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Liebe Leserinnen und Leser,

die Schulen stehen derzeit vor großen organisatorischen und inhaltlichen Herausforderungen. Hunderttausende Kinder und Jugendliche, die nach Deutschland geflüchtet sind, müssen in das deutsche Bildungssystem integriert werden. Vor einem Jahr war noch den wenigsten klar, wie das gelingen soll, doch mittlerweile haben Schulen auf beeindruckende Weise bewiesen, wie pragmatisch, flexibel und engagiert sie sind. Auch die Länder haben inzwischen mit der Einstellung tausender zusätzlicher Lehrkräfte auf die große Herausforderung unserer Zeit reagiert.

Der Europäische Wettbewerb, Deutschlands ältester Schülerwettbewerb und renommiertes Instrument für die interkulturelle Bildung an Schulen, unterstützte die Lehrkräfte und Schüler/innen beim Umgang mit der zunehmenden Heterogenität im Klassenzimmer. In der 63. Wettbewerbsrunde setzten sich 79.000 Teilnehmende mit Toleranz, Vielfalt, Gewalt gegen Frauen und Mädchen und Frieden in Europa auseinander.

Wachsenden Zuspruch erfuhr die Kooperation des Europäischen Wettbewerbs mit eTwinning – einer Initiative zur Förderung der digitalen Bildung. 1.230 Schüler/innen von 59 Schulen aus ganz Europa vernetzten sich online und bearbeiteten die Aufgabenstellungen des Europäischen Wettbewerbs mit digitalen Instrumenten.

Mit der digitalen Sozialisation junger Menschen Schritt zu halten ist die nächste große Herausforderung, mit der sich Schulen konfrontiert sehen. Immer mehr Kinder und Jugendliche sind ihren Lehrer/innen im Umgang mit neuen Medien voraus. Trotz aller daraus resultierender Probleme gilt es, die Potenziale des Internet für die Schulbildung zu erschließen. Einige Anregungen dafür finden Sie in diesem Newsletter.

Mit freundlichen Grüßen


Gemeinsam in Frieden leben – 63. Europäischer Wettbewerb

Beim 63. Europäischen Wettbewerb ging es um Themen wie Zivilcourage, Toleranz, Gewalt gegen Frauen und Mädchen und friedliche Konfliktlösung. Die Resonanz war positiv – 77.139 Schüle­rinnen und Schüler von 1.153 Schu­len im ganzen Bundesgebiet nahmen am 63. Europäischen Wettbewerb teil. Das Motto „Gemeinsam in Frieden leben“ traf offensichtlich einen Nerv – denn viele Schulen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sehen sich zurzeit mit der Herausforderung  konfrontiert, Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft zu integrieren.

Die Bundesjury vergab an 671 Schülerinnen und Schüler wertvolle Bundespreise, darunter Einladungen der Kanzlerin und des Bundestagspräsidenten nach Berlin, Reisen nach Brüssel oder zu internationalen Seminaren. Auf über 60 Preisverleihungen bundesweit werden zudem Tausende Schüler/innen mit Landespreisen ausgezeichnet. Hohe politische Repräsentanten wertschätzen das Engagement der Schüler/innen, in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Thüringen und Brandenburg gratulierten sogar die Bildungs- oder Europaminister den Preisträgern.

Das Berliner Rote Rathaus zeigte die Wanderausstellung des 62. Europäischen Wettbewerbs während der Europawoche, auch andere Staatskanzleien und Regierungsgebäude öffneten ihre Räume für Ausstellungen der Schülerarbeiten. Eine Klasse des Ceciliengymnasiums Bielefeld performte ihren Wettbewerbsbeitrag, das Friedenslied „Den Anfang machen wir“ auf der feierlichen Auszeichnung des Eurovision Song Contests mit der Karlsmedaille. Die wachsende mediale und politische Aufmerksamkeit für Deutschlands ältesten Schülerwettbewerb ist eine schöne Anerkennung für das Engagement der Schülerinnen und Schüler.

 


Kreativ und kritisch – Schülerarbeiten des 63. EW

Worum ging es beim 63. Europäischen Wettbewerb und was für Arbeiten haben die Schülerinnen und Schüler eingereicht? Diese Frage beantwortet der neue „Best of 63. Europäischer Wettbewerb“ – Kurzfilm in knapp 6 Minuten. Die Berliner Geschäftsstelle hat das neue Format erstmals ausprobiert, um Außenstehenden und Interessierten einen kurzen Überblick über Themen und Ergebnisse der aktuellen Wettbewerbsrunde zu bieten. Der Film ist gegliedert in fünf Oberthemen: Vielfalt und Toleranz, Mobbing und Cybermobbing, Gleichberechtigung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie Frieden in Europa. Jedes Oberthema umfasst zwei oder mehr der insgesamt 13 Aufgaben des 63. Europäischen Wettbewerbs. Im Film sind etwa 100 Bilder, Videos und Lieder zu sehen und zu hören, deutlich mehr kreative Arbeiten sind im Archiv der Schülerarbeiten des Europäischen Wettbewerbs veröffentlicht.

 


Ausgezeichnete Onlineprojekte – eTwinning im 63. EW

Seit mittlerweile drei Jahren kooperiert der Europäische Wettbewerb mit eTwinning, Europas größter Onlineplattform für schulische Austauschprojekte. Über 300.000 Lehrkräfte aus über 30 europäischen Ländern nutzen eTwinning bereits und arbeiten mit ihren und Schülerinnen und Schülern aus anderen Ländern zusammen an interkulturellen Projekten. Seit auch die Aufgaben des Europäischen Wettbewerbs für die Bearbeitung über eTwinning geöffnet wurden, steigt die Nachfrage stetig: die Anzahl der Teilnehmenden stieg von 2015 bis 2016 um 59%. 19 Projekte mit insgesamt 1.229 Schülerinnen und Schülern aus 16 europäischen Ländern nahmen auf diesem Weg am Wettbewerb teil. 59 Schulen aus ganz Europa nutzten eTwinning, davon 20 aus Deutschland. Die besten eTwinning-Projekte des Europäischen Wettbewerbs wurden mit Geldpreisen von bis zu 800 Euro ausgezeichnet.

 


Bildung im digitalen Zeitalter

Dass die deutsche Bildungslandschaft in Sachen digitaler Kompetenzen leider keine Vorreiterrolle in der Europäischen Union innehat, ist kein Geheimnis. Lange Zeit dominierten Gefahren digitaler Medien die Debatte, doch zunehmend werden auch deren Potenziale für die Bildungsarbeit erkannt. Fakt ist – die Kinder und Jugendlichen sind bereits viel weiter als diejenigen, die sie eigentlich unterrichten sollten. Jugendliche haben sich das Internet in den letzten Jahren weitgehend selbst erschlossen, Youtube-Kanäle erreichen erstaunliche Nutzerzahlen und sind doch kaum einer pädagogischen Kontrolle unterworfen.

In der deutschen und europäischen Bildungslandschaft beginnt nun endlich eine Aufholjagd – die Europäische Kommission und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend arbeiten aktiv an digitalen Angeboten für Kinder und Jugendliche. Ein komplexes Unterfangen, das die Qualifikation von Lehrkräften, technische Ausstattung, Jugendmedienschutz, Urheberrechtsfragen und nicht zuletzt attraktive kinder- und jugendgerechte Inhalte umfasst. Einige ermutigende Beispiele stellen wir hier vor.

Digitale Europabildung

„Digitale Medien – neue Chancen für die Europabildung?“ – unter diesem Motto fand das diesjährige Fachforum Europa statt, das die Europäische Bewegung Deutschland mit der Agentur Jugend für Europa und der Bundeszentrale für politische Bildung organisiert. Etwa 100 Fachleute der europabezogenen Jugendbildungsarbeit befassten sich mit den Chancen, die digitale Medien für die Bildungsarbeit eröffnen. In Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden ging es um YouTube, Newsgames, eParticipation, Online-Kampagnen, Streaming, Newsgames, Medienkampagnen und vieles mehr. Fazit war: soziale Medien haben ein großes partizipatives Potenzial, denn die Bildungsakteure können viel von ihrer Zielgruppe, den Jugendlichen, lernen.

Ideenwerkstatt Internet

Mutig voraus geht in Sachen digitaler Bildung die Bundeszentrale für politische Bildung. Sie bietet nicht nur ein breites Informationsangebot über aktuelle Diskussion, Bildungsangebote und -akteure, sondern sie hat auch extra eine „Werkstatt“ zur digitalen Bildung eröffnet. Diese soll Ideenwerkstatt, Redaktions- und Diskussionsportal sein und entspricht mit ihrem offenen Charakter der aktuellen Situation im Internet – es geht ums Lernen, ums Ausprobieren und um den ständigen Wandel. Mit der Webvideoreihe „Begriffswelten Islam“ hat die Bundeszentrale vorgemacht, wie jugendgerechte politische Bildung im Internet funktionieren kann. In Kooperation mit bekannten Youtubern wie LeFloid, Hatice Schmidt und MrWissen2Go sind Infovideos entstanden, die vorurteilsfrei über den Islam informieren sollen.

Open Education Resources

Das Internet beinhaltet einen unendlichen Reichtum an Informationen und Materialien, zwei Klicks und man hat es runtergeladen oder ausgedruckt. Doch wer das tut, kommt schnell in Berührung mit komplexen und repressiven Urheber- und Nutzungsrechten. „Open Educational Resources“ (OER) reagieren auf diesen Missstand, unter diesem Begriff werden Lehrmaterialien im Internet lizenzfrei geteilt. Nicht nur Lehrkräfte, auch die OECD, die UNESCO und die Europäische Kommission wünschen sich, dass OER in der Schulbildung etabliert werden. Bund und Länder haben in einer Arbeitsgruppe die Potenziale für deutsche Schulen analysiert, die KMK hat einen Bericht zu den Ergebnissen veröffentlicht.

TINCON – Festival für digitale Jugendkultur

Die re:publica ist seit 10 Jahren das zentrale Festival des digitalen Zeitalters. Hier werden aktuelle Entwicklungen präsentiert, reflektiert und diskutiert, inhaltlich ist man ist der Politik meist weit voraus. Am kommenden Wochenende findet nun zum ersten Mal das Pendant für Jugendliche statt – die TINCON, Kurzform von „teenageinternetwork convention“. In dem dreitägigen Programm geht es um Games, Gadgets, Coding, Design, Politik, Musik, Video, Fashion, Science und Lifestyle. Erwartet werden bis zu 1.000 Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren. Und damit diese mal ihre Ruhe haben vor den erwachsenen Bedenkenträgern, sind diese explizit ausgeladen.

 


Verschiedenes

Erlebnis Europa

Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament haben für ihre deutschen Vertretungen einen gemeinsamen Standort – das Europäische Haus am Pariser Platz. Hier kommen täglich hunderte Besucher vorbei, die bisher mit einem eher traditionell ausgestatteten Infozentrum über die europäischen Institutionen informiert wurden. Doch seit dem 12. Mai weht dort ein anderer Wind – mit dem Erlebnis Europa wurde ein innovatives und interaktives Erlebniszentrum über Europa eröffnet. Die Besucher können hier in einem 360-Grad-Kino das Europäische Parlament erleben, anhand topographischer Karten und zahlreicher interaktiver Screens Europa in allen Facetten erleben. Ein toller Ort, den man nach Voranmeldung auch mit Gruppen besuchen kann.

Ausgezeichnete Europäer

45 Jahre alt und doch eine lebendige Adresse insbesondere für junge Europäer – das ist die Schwarzkopf Stiftung. Zum Jubiläum gratulierte mit Wolfgang Schäuble ein erfahrener Europäer, er stellte sich den Fragen der eingeladenen Schülerinnen und Schüler. An letztere richtet sich das Bildungsangebot der Stiftung, zum Beispiel mit dem Schwarzkopf-Europa-Preis, für den noch bis zum 10. Juni 2016 Nominierungen angenommen werden.

Camp Democracy

4 Events, 4 Länder, 4 Locations – ein fantastisches Europaabenteuer bietet das Europahaus Bad Marienberg interessierten Jugendlichen. Das internationale Projekt startet 2016 in Griechenland, 2017 trifft man sich in Schweden und Rumänien und die letzte Runde findet 2018 in Deutschland statt. Inhaltlich geht es um Migration, Xenophobie, politische Partizipation und die Zukunft Europas, bewerben können sich junge Europäer/innen zwischen 18 und 27 Jahren.

Chancen weltweit – als Lehrer ins Ausland

Was unterscheidet die Deutschen Auslandsschulen von anderen Schulen? Welche Schule ist die richtige für mich? Wie läuft die Bewerbung ab? Antworten gibt die Broschüre für Lehrer und Erzieher des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen. Die Publikation erläutert, was die Deutschen Auslandsschulen als Arbeitgeber auszeichnet und wie man sich bewirbt.


Impressum

Der nächste Newsletter Europa in der Schule erscheint im Juli 2016. Bis dahin können Sie uns über Facebook und Twitter folgen!Europäische Bewegung Deutschland e.V.
Geschäftsstelle Europäischer Wettbewerb
Sophienstr. 28/29
D-10178 Berlin+49-30-3036201-70
team@ew2016.de
www.ew2016.de
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