N.N., 15 Jahre
Städt. Heinrich-Heine-Gymnasium Oberhausen
Beste Arbeit der Aufgabe in der Kategorie Text
Kommentar der Bundesjury:
Die erst 15 – jährige Schülerin hat ihre Gedanken zum Thema „Körperkult(ur)“ in einem englischsprachigen Gedicht zum Ausdruck gebracht, das durch seinen Rhythmus einen Vergleich zum Poetry Slam zulässt. Dabei imponiert der umfangreiche Wortschatz. Die drei Strophen sind durchweg in Paarreimen verfasst. Die erste und zweite Strophe bestehen aus 16 bzw. 24 Versen, die dritte Strophe umfasst mit ihren 40 Versen die gleiche Anzahl wie die ersten beiden Strophen zusammen. Das lässt eine steigende Gewichtung des Inhalts innerhalb des Gedichtes vermuten.
In der ersten Strophe wird darauf verwiesen, dass die 513 Millionen in der EU lebenden Menschen alle schön sind und die gleichen Rechte haben, auch wenn sie sich nach Größe, Hautfarbe, Religion oder Herkunft unterscheiden. All diese Menschen soll man nicht nach Klischees be- und verurteilen, sondern nach ihrem Charakter, weil nur dieser widerspiegelt, wie sie wirklich sind.
In der zweiten Strophe wird der übertriebene Körperkult kritisiert: Schönheitsoperationen werden als Hobby angesehen; Tattoos, die man auf Snapchat, Instagram und Co. gesehen hat, muss man auch besitzen; alle Bestrebungen gelten einem flachen Bauch oder einem coolen Sixpack. Die Botschaft am Ende dieser Strophe lautet: Sei, wer du bist, denn du bist besonders und das sollst du auch wissen. Gegenseitige Komplimente lassen die Menschen sich schön und stark fühlen, Selbstbewusstsein entwickeln. Eine starke Gesellschaft kann so viel erreichen.
In der dritten Strophe geht es um die Geschlechterrollen und den gelockerten Dresscode. Die Zeiten, in denen Frauen lange Haare tragen mussten und zu Hause blieben, während die Männer das Geld verdienten, sind lange vorbei. Heute sind die Berufe nicht mehr bestimmten Geschlechtern zugeordnet, auch wenn die Chefs leider meistens noch männlich sind. Die Gesellschaft hat sich zum Glück gewandelt. Das kann man auch an der gelockerten Kleiderordnung erkennen. Jeder kann tragen, was er möchte, egal ob Kopftuch oder Hot Pants. Es ist gut, dass wir nicht alle gleich aussehen. Schönheit ist nicht definiert.
Die letzte Strophe endet mit einem Aufruf, der noch einmal den starken Europabezug in diesem Wettbewerbsbeitrag deutlich macht: Akzeptiert jeden und seid nett zueinander! Denn das bringt uns Zusammenhalt. Und dieser bewahrt die Europäische Union auf ewig! Eine exzellente Arbeit von der Zehntklässlerin!