9 Jahre, Schule Wielandstraße
Im Bildhintergrund greifen Zahnräder ineinander, bewegen sich geschmeidig an Ranken vorbei und kurbeln ihn an: den Cyber-Dino von Ruben Tjark Mitzlaff, neun Jahre alt, aus Hamburg.
Was für ein gefährlicher Genosse. Oder möchte uns dieses Fantasiewesen einfach nur stolz die weißen, spitzen Zähne zeigen, die einst eine Plastikgabel waren?
Mit Fundstücken, die im Alltag abfallen, hat der Wissenschaftler Ruben im Kunstunterricht (3. Klasse) der Schule Wielandstraße ein dreidimensionales Objekt gestaltet, das uns fasziniert. Der schlangenartige Körper ist aufgestellt, der Jojo-Kopf mit den eindringlichen, roten Augen nach vorn geneigt. Den Hals hat Ruben aus einem Isolierrohr geformt, das den Körper des Wesens zu schützen scheint. Insgesamt haben wir es mit einem funktionell sehr ausgetüftleten Körper zu tun, der uns seine Scherenhände bedrohlich (oder freundlich?) entgegenstreckt. Dabei steht der Cyber-Dino standfest auf zwei kreisrunden, grünen Füßen mit Neon-Zehen.
Wer den Impuls verspürt, ihm über den Kopf zu streicheln, sei gewarnt: zum Irokesen spitz-aufgestellte Pinnadeln lassen Tätscheleien nicht zu. Dieses Wesen will nicht niedlich sein, oder Ruben?
Nun stellt sich nur noch die für Europa sehr wichtige Frage: Kommt der Cyber-Dino mit friedlichen Absichten oder sollen wir uns besser mit dicker Luftpolsterfolie umwickeln? Der Teufel steckt im Detail: Unser Freund aus dem Weltall trägt einen Sheriffstern. Sicherlich gehört er zur Europäischen Weltallstation für nachhaltige Kunstformen.